Mikroplastik in Sprühfarbe

Mikroplastik ist inzwischen leider überall in der Umwelt zu finden. Laut Studien gelangen jedes Jahr Millionen Tonnen Mikroplastik in Umwelt und Gewässer.
Die Quellen für Mikroplastik sind vielfältig, Abrieb von Reifen und Schuhsohlen, Verwehungen von Sport- und Spielplätzen, Zersetzung von größeren Plastikteilen, die als Müll in unsere Umwelt gelangen, aber auch bewusst zur Herstellung vieler Produkte eingesetztes Mikroplastik z.B.  in Reinigungsmitteln oder Kosmetik belasten Mensch und Umwelt. 
Neu Studien bestätigen die Giftigkeit von Mikroplastik für den menschlichen Organismus.

Eine Quelle für Mikroplastik sind laut neusten Untersuchungen auch Lacke und Sprühfarben. Ein Forscherteam der Freien Universität Berlin hat erstmals die enorme Belastung des Bodens mit Mikroplastik durch Grafitti-Sprühfarbe nachgewiesen. Bei Bodenproben in der Nähe der Grafitti-Wände im Berliner Mauerpark fanden Forscher Hunderttausende Teilchen von Mikroplastik pro Kilogramm trockenem Boden. Laut den Forschern sei das die höchste Mikroplastik-Konzentration, über die jemals in der wissenschaftlichen Literatur berichtet wurde.
Angesichts der ökologischen Auswirkungen schlagen die Forscher vor, dass die ökologischen Auswirkungen von Lack-Mikroplastik im Boden ein Schwerpunkt künftiger Studien sein sollte.

In Mainz-Kastel findet jedes Jahr das Sprayer-Festival „Meeting of Styles“ rund um den Brückenkopf der Theodor-Heuss-Brücke statt, bei dem Sprayer aus der ganzen Welt die Wände und Unterführungen rund um den Brückenkopf verschönern. Von dort könnten bei Regen die Mikroplastikpartikel auch direkt in den Rhein gespült werden oder in die Kanalisation und damit den Wasserkreislauf gelangen.

Angesichts der Berliner Studie zu Mikroplastik möge der Ausschuss beschließen:
der Magistrat wird gebeten folgende Fragen zu beantworten:

  1. Ist die Problematik rund um Sprühfarben und Lacke dem Umweltamt bekannt?
  2. Gibt es Untersuchungen zur Konzentration von Mikroplastik im Bereich des Brückenkopfes Mainz-Kastel? Wenn ja, zu welchem Ergebnis kommen diese Untersuchungen? Wenn nein, warum nicht, bzw. sind solche Untersuchungen geplant?
  3. Welche Konsequenzen zieht die Landeshauptstadt Wiesbaden angesichts der Untersuchungen der FU Berlin zu Mikroplastik in Bezug auf das Sprayer-Festival „Meeting of Styles“?
  4. Gibt es umweltfreundlichere Alternativen zu konventionellen Sprühfarben, mit niedrigeren oder eventuell auch ohne Mikroplastikpartikel? Wenn ja welche?

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