Evaluation Grünflächenanteil der städtischen Flächen in Wiesbaden

Ein Satellitencheck aus dem Jahr 2016 zeigte, dass die Landeshauptstadt Wiesbaden einen Grünflächenanteil von ca. 78% aufweist und damit in der Rangliste der grünsten Städte Deutschlands auf Platz 24 von 79 lag. Das bedeutet, dass insgesamt ca. 160 km² Grünfläche vorhanden waren. Bei 275.116 Einwohnern entsprach das etwa 580 m² pro Einwohner. Für das Ranking wurden 185 Satellitenbilder ausgewertet und anhand dessen der Normalized Differenced Vegetation Index (Vegetationsindex NDVI) für jede Fläche von 30x30m innerhalb Deutschlands bestimmt. Mit dem Index ist es möglich den Chlorophyllanteil bzw. den Pflanzenanteil zu bestimmen. Zwar können aus den Werten keine unmittelbaren Aussagen zur Lebensqualität und Nachhaltigkeit, allerdings können daraus Rückschlüsse auf das Stadtklima und die Vegetation gezogen werden.

Im Vergleich dazu hatten die Städte Hamburg einen Grünflächenanteil von ca. 62%, Frankfurt am Main einen Grünflächenanteil von ca. 58,2%, Düsseldorf einen Grünflächenanteil von ca. 56,7% und München einen Grünflächenanteil von ca. 49,9%. Deutschlands Großstädte waren damit 2016 bereits grüner, als angenommen. Nach aktuellen Veröffentlichungen ist davon auszugehen, dass sich die Werte nicht verschlechtert haben.

Der Ausschuss Umwelt, Klima und Energie wolle beschließen:

Der Magistrat wird gebeten

  1. zu berichten, ob die Daten der US-Behörde USGS und der NASA, welche kostenlos zur Verfügung gestellt werden, sowie die Daten des Bundesinstituts für Bau, Stadt- und Raumforschung (BBSR) bereits von der Landeshauptstadt Wiesbaden genutzt werden.
  2. unter Bezugnahme auf die bisher vorliegenden Daten zu berichten
    1. welchen Anteil die öffentlichen Grünflächen der Landeshauptstadt Wiesbaden im gesamten Stadtgebiet und in den einzelnen Vororten ausmachen und
    1. welchen Anteil die Wasserflächen in der Landeshauptstadt Wiesbaden im Verhältnis zur gesamten Größe des Stadtgebietes ausmachen.
    1. woher die Daten zur Beantwortung von 2 a) – b) stammen und wie sie erhoben wurden.
  • anhand der
    • Satellitenbilder der US-Behörde USGS und der NASA sowie den zur Verfügung gestellten Daten des BBSR die Werte zur Flächennutzung jeweils in den einzelnen Vororten und im Stadtgebiet nach der NDVI-Methode zu bestimmen sowie
    • eine detaillierte Grünflächenkarte für das Innenstadtgebiet und die Vororte zu erstellen.

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