Unstimmigkeiten bei der Durchführung des  Brandschutzkonzeptes der ESWE

Sind die im Brandschutzkonzept genannten Maßnahmen bereits alle ausgeführt?

Die Fraktion BLW/ULW/BIG hat bereits in der Juni-Sitzung des Mobilitätsausschusses nachgefragt wie die LH Wiesbaden die Brandgefahr bei Elektrobussen einschätzt und welche Vorsorgemaßnahmen für den Fall eines Elektrobusbrandes getroffen wurden.
Von zwei Anfragen zum Thema Brandschutz bei ESWE wurde bisher nur eine beantwortet. Am 23. Juli 2021 hatten wir u.a. nachgefragt, ob es spezielle Schutzvorrichtungen im Busdepot gibt, um im Falle eines Elektrobusbrandes  die umstehenden Fahrzeuge und die Infrastruktur zu schützen.

Die Antwort auf diese Frage erreichte uns erst Anfang Oktober:
„Durch den Umbau des Busports wurde nach den neuesten Erkenntnissen ein Brandschutzkonzept durch einen Brandschutzexperten zusammen mit der Feuerwehr Wiesbaden erstellt“, heißt es da. „Das Brandschutzkonzept beinhaltet eine flächendeckende Brandfrüherkennung unter dem Busport sowie einen Löschvorhang, welcher bei einem Brand verhindern soll, dass das Feuer von Block a in Block b übergreifen kann“, so die Antwort von ESWE weiter.

Unsere Frage, ob die LHW und ESWE die Installation von nur einem Löschvorhang angesichts von jetzt schon 56 betriebsbereiten Ladestationen für ausreichend hält wurde bisher nicht beantwortet. Ebenso wie die Frage wie im Brandfall umstehende Busse und Ladestationen geschützt bzw. gelöscht werden können. Es wird immer wieder auf ein Brandschutzkonzept verwiesen und auf einen laut dem Pressesprecher von ESWE bereits vorhandenen und einsatzbereiten Löschvorhang und Löschwasservorrat.

Hier gibt es allerdings offenbar Unstimmigkeiten, die die Chronologie der getroffenen Maßnahmen betreffen. Laut einem langjährig beschäftigten Busfahrer, der zu der Sache auch seine Kollegen befragt hat, gibt es den vom EWSE Sprecher in einem Pressebericht am 14.10.21 genannten Löschvorhang und die speziell für den Brandfall angelegten Löschwasservorräte noch nicht, beides sei bisher offenbar nur im Brandschutzkonzept geplant.

„Wir haben daher für die kommende Sitzung des Mobilitätsausschusses einen Antrag eingebracht,  der die Frage beantworten soll, welche Maßnahmen (Löschvorhang, Löschwasser u.a.) den nun tatsächlich schon vorhanden sind und welche bisher nur geplant. Außerdem interessiert uns wann das immer wieder genannte Brandschutzkonzept erstellt wurde und warum die genannten Brandschutzmaßnahmen nicht bereits beim Bau des Busports mit eingeplant und umgesetzt wurden,“ so Veit Wilhelmy, der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion BLW/ULW/BIG.

„Angesichts von mehreren Bränden in Busdepots in verschiedenen deutschen Städten seit Anfang des Jahres, die offenbar durch Elektrobusse ausgelöst wurden, erscheint uns die Frage nach den Vorsorgemaßnahmen, die Wiesbaden bzw. ESWE hier bereits getroffen hat als durchaus legitim“, so Veit Wilhelmy abschließend.