Unterschätzt die Stadt das Brandrisiko bei Elektrobussen?

BLW/ULW/BIG fordert kurzfristigen Ortstermin
Am 30.09.2021 kam es zu einem Großbrand in einem Stuttgarter Busdepot.
Inzwischen wird in den Medien berichtet, dass Brandauslöser höchstwahrscheinlich ein Elektrobus von Daimler Benz bzw. EvoBus war:
https://www.heise.de/news/Ladender-Elektrobus-koennte-Grossbrand-in-Stuttgarter-Busdepot-ausgeloest-haben-6212929.html
https://www.welt.de/vermischtes/article234310454/Elektrobus-loeste-Grossbrand-aus-Muenchen-zieht-E-Fahrzeuge-aus-dem-Verkehr.html

Den Presseberichten ist zu entnehmen, dass dieser Bus über die neuartigen Feststoffbatterien verfügte, wie sie auch in Wiesbaden zum Einsatz kommen. Der Brand entzündete sich offenbar während des Ladevorgangs.
Weiterhin wird berichtet, dass in München jetzt acht Busse des gleichen Typs kurzfristig aus dem Verkehr gezogen wurden, bis die offenen Fragen zur Brandursache in Stuttgart geklärt sind. Bereits Anfang Februar geriet ein solcher Bus im EvoBus-Werk in Mannheim in Brand. Für ESWE Verkehr bestimmte Neufahrzeuge gleichen Typs wurden dabei beschädigt.

„Dies ist ein weitere Brand in einer Reihe von Bränden, die offenbar durch Elektrobusse ausgelöst wurden“, so Veit Wilhelmy, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Fraktion BLW/ULW/BIG.

Bereits am 23.07.2021 hat die Fraktion BLW/ULW/BIG eine Anfrage zum Brandrisiko bei Elektrobussen an den Magistrat gerichtet, die erst letzte Woche beantwortet wurde. Die Antwort auf unsere Anfrage zu den Löschvorhängen für die ESWE Ladestationen vom 17.08.2021 steht noch aus.

ESWE Verkehr hat 110 E-Citaros mit Feststoffbatterien bestellt. Etwa 50 davon sind derzeit bereits täglich im Einsatz. Block A der Ladeinfrastruktur mit 56 Ladeplätzen wurde durch die Feuerwehr bisher nur vorläufig freigegeben. Der Block B mit weiteren 40 Ladestationen ist zwar fertig, kann aber wegen fehlender Brandschutzeinrichtungen nicht genutzt werden. Mit Blick auf die Situationen in Stuttgart und München scheint das Brandrisiko hier um ein Mehrfaches höher.

„Weiteres Nichtstun seitens der Landeshauptstadt Wiesbaden ist unverantwortlich, hier wird das das Brandrisiko von Seiten der Stadt offenbar massiv unterschätzt“, meint Veit Wilhelmy.
„Vor diesem Hintergrund bitten wir um eine kurzfristige Anberaumung des im letzten Mobilitätsausschuss vereinbarten Ortstermins. Dabei sollen neben Vertretern von ESWE Verkehr und Daimler bzw. EvoBus auch verantwortliche Vertreter der Wiesbadener Feuerwehr für Fragen zur Verfügung stehen“, so Wilhelmy abschließend.