Wiesbadener Bilanz des 9-Euro-Tickets

In dem Zeitraum 1. Juni 2022 bis 31. August 2022 wurde das 9-Euro-Ticket in Deutschland angeboten. Nutzerinnen und Nutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs konnten für jeweils 9 € ein Monatsticket erwerben, welches zu einer Nutzung von Zügen, Bussen und Straßenbahnen innerhalb ganz Deutschlands berechtigte.

In den Medien wurde das 9-Euro-Ticket überwiegend als beliebte Neuerung beschrieben. Es wurde von volleren Zügen und Bussen und von leereren Straßen berichtet. Es wurde aber auch dargestellt, dass es teils zu völlig überfüllten Zügen und Bussen gekommen ist, so dass Personen nicht zusteigen konnten und an den Haltestellen zurückbleiben mussten. Auch sei es bei Bussen und Bahnen durch das zusätzliche Fahrgastaufkommen zu erheblichen Verspätungen und Ausfällen gekommen. Weiter wurde berichtet, dass das Ticket zu großen Teilen nicht im Berufsverkehr eingesetzt, sondern es vielmehr am Wochenende für touristische Fahrten genutzt wurde.

Um nach der Beendigung des 9-Euro-Tickets eine Bilanz zu den Erfahrungen für die Landeshauptstadt Wiesbaden ziehen zu können, bedarf es einer Auswertung der erhobenen Daten.

Der Ausschuss für Mobilität wolle beschließen:

Der Magistrat wird gebeten mit ESWE-Verkehr Kontakt aufzunehmen und zu berichten,

  1. wie viele 9-Euro-Tickets im Zuständigkeitsbereich von ESWE-Verkehr für den Zeitraum Juni – August 2022 verkauft wurden. Die Aufstellung soll getrennt nach Monaten erfolgen.
  2. wie viele andere Tickets, wie z.B. Einzelfahrscheine, im gleichen Zeitraum verkauft wurden. Die Aufstellung soll nach Monaten und nach den verschiedenen Arten von Tickets getrennt erfolgen.
  3. wie viele Tickets im Vergleich dazu in dem Zeitraum März – Mai 2022 verkauft wurden. Die Aufstellung soll ebenfalls wie unter 2. erfolgen.
  4. in welcher Höhe es in dem Zeitraum Juni – August 2022 durch die Einführung des 9-Euro-Tickets zu Mehr- oder Mindereinnahmen bei ESWE Verkehr gekommen ist, bevor die eventuell aufgetretenen Mindereinnahmen durch den Bund ausgeglichen worden sind.
  5. ob es durch die Einführung des 9-Euro-Tickets zu einem höheren Fahrgastaufkommen gekommen ist. Das Fahrgastaufkommen soll  dabei nach Werktagen und Wochenende aufgeschlüsselt dargestellt werden. Dabei soll auch eine Gegenüberstellung zu dem Zeitraum März – Mai 2022 erfolgen.
  6. ob es zu überfüllten Bussen und zu Verspätungen von Bussen gekommen ist und wenn ja, auf welchen Linien es zu Überfüllung und Verspätungen gekommen ist.
  7. ob es im Angebotszeitraum zu einer Befragung der Nutzerinnen und Nutzer und einer anschließenden Auswertung gekommen ist oder ob eine solche Befragung zeitnah angedacht ist.
  8. ob es eine interne Beurteilung des 9-Euro-Tickets gab oder ob eine solche Beurteilung zeitnah beabsichtigt ist. Die Beurteilung soll vor allem im Hinblick auf eine Überfüllung und Verspätung der Busse erfolgen.
  9. ob es durch die Einführung des 9 Euro Tickets zu einer tatsächlich messbaren Auswirkung auf den Verkehr auf Wiesbadens Straßen gekommen ist.

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