Umrüstung der Wiesbadener Busflotte auf Elektromobilität

Wiesbaden rüstet seit einiger Zeit seine Busflotte auf Elektromobilität um. 

In der Presse liest man immer wieder von Rückschlägen und Rückrufen u.a. wegen defekter Batterien. Im Februar diesen Jahres wurden die erst kurz vorher ausgelieferten und als Reichweiten-Innovation gefeierten Busse mit Feststoffbatterien wieder zurück gerufen, wegen Problemen mit eben diesen Batterien.

In dem Mannheimer Montagewerk von EvoBus  brannte im Februar diesen Jahres gar ein Elektrobus mit Feststoffbatterien auf dem Werksgelände aus. 

Der Ausschuss möge beschließen:

Der Magistrat wird gebeten zu berichten:

  1. Wie weit ist die Umrüstung der Busflotte in Wiesbaden auf Elektromobilität gediehen ist und welche Rückschläge gab es bisher?
  2. Wie sehen die weiteren Planungen bezüglich Umrüstung der Wiesbadener Busflotte aus?
  3. Wann soll die beschlossene komplette Umrüstung der Busflotte auf emissionsarme Antriebe abgeschlossen sein? Kann der angestrebte Termin 2022 gehalten werden?
  4. Wie hoch ist die Ausfallquote der Wiesbadener Elektrobusse durch technische Defekte.
  5. Welche Kosten hat die Umrüstung bis jetzt verursacht? Mit welchen Kosten rechnet die LHW noch?
  6. Kommt die Firma Evobus der LHW wegen der Lieferverzögerungen bzw. Rückrufen preislich entgegen? 
  7. Welche emissionsarmen Alternativen zu Elektrobussen gibt es? Bzw. Welche Alternativen wurden geprüft?
  8. Wie schätzt die LHW die Brandgefahr bei Elektrobussen ein.
  9. Welche Vorsorgemaßnahmen wurden getroffen für den Fall eines Elektrobusbrandes?
  10. Hat der Magistrat eine nachhaltige Strategie die ständig steigenden Verluste bei ESWE Verkehr einzudämmen?
  11. Wie ist die Meinung und Haltung des Magistrates zum konstruktiv-kritischen Leserbrief von Herrn Dr. Christoph von Küster (FDP) der unserer Fraktion erlaubt hat den Text hier zu unserer Frage zu zitieren:

„Irrweg?
Im Jahr 2017 gab ESWE Verkehr die Vision des emissionsfreien Nahverkehrs bekannt.
Bis Ende 2022 sollten 221 Busse elektrisch unterwegs sein. Brennstoffzellenbusse und die
Citybahn waren weitere Pläne. Die Energie sollte ESWE Versorgung liefern. Ein
Umspannwerk mit 50 Megawatt Leistung sollte neu entstehen bei ESWE Verkehr. Von 56
Elektrobussen der ersten Bestellung sind jetzt knapp 40 geliefert. Probleme bereiten die
Busse, die die neuartige LMP-Technologie (Feststoffbatterien) haben. Man erhofft eine
Reichweite von 200 Kilometern und Einsatzzeiten von ca. 10 Stunden. Diese Batterien
seien auch weniger brandgefährlich als NMC-Batterien. Am 01.02.2021 wurden hier die
ersten 21 dieser Busse ausgeliefert. Am 19.02. gab ESWE Verkehr einen Rückruf des
Herstellers für diesen Batterietyp bekannt. Bundesweit wurden 30 Busse aus dem Verkehr
gezogen. Mögliche Isolationsfehler bei den Zellmodulen lägen vor, hieß es von Evobus. In
Wiesbaden wurden alle Batterien dieses Typs ausgetauscht. Inzwischen sind die Busse
wieder im Einsatz. Am Morgen fahren sie drei bis vier Stunden. Danach rücken sie ein und
werden geladen. Am Nachmittag rücken einige nochmals für wenige Stunden aus. Für
Dieselbusse sind sie kein gleichwertiger Ersatz. Zudem ist am 04.02. bei Evobus im
Mannheimer Werk ein Bus mit Feststoffbatterien abgebrannt. Ob sich die Probleme der
LMP-Technologie lösen lassen und die Vision von 2017 Realität wird, ist aus heutiger Sicht
fraglich. Konkret sind dagegen schon die Pläne der Syna GmbH und der sw netz: Eine
110-kV-Freileitungstrasse soll zwischen Breckenheim und Bierstadt entstehen. Das
Bierstadter Umspannwerk wird erweitert. Von dort ist eine Erdleitung zum neuen
Umspannwerk bei ESWE Verkehr geplant. Inbetriebnahme: 2023.“

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