Rheinstraße nicht zur Crack-Straße werden lassen

Auf dem Mittelstreifen der Rheinstraße hat sich in den vergangenen Monaten ein Drogentreff gebildet, der sich langsam, aber sicher zu einem bekannten Szenetreffpunkt entwickelt, wo vor allem harte Drogen wie Crack konsumiert werden.

Nun fühlen sich viele Wiesbadener von den Gruppen zunehmend bedroht. Dies gilt für Passanten, umliegende Unternehmen und vor allem für Schüler, da eine gefährliche Nähe zur Oranienschule besteht. Dementsprechend streift der Schulweg vieler Schüler die Rheinstraße. Laut des Schulleiters habe der dortige Hausmeister auch schon Spritzen in den Büschen vor der Schule gefunden.

Medienberichten zufolge haben Mitarbeiter der ambulanten Suchtberatung und der aufsuchenden Sozialarbeit des Wiesbadener Suchthilfezentrums bereits Erfahrungen mit der Gruppierung gemacht. Die Suchtberater schauen dort regelmäßig vorbei und bieten Hilfe an, die jedoch abgelehnt wird. Ebenso würde auf dem inzwischen sogenannten „Crack Streifen“ auch die Hilfe von der Streetworkern abgelehnt[1]

Im Mai dieses Jahres hat die CDU-Fraktion zusammen mit der FDP sowie BLW/ULW/BIG und Freie Wähler/pro Auto einen Antrag in den Mobilitätsausschuss eingebracht, der auf den Umbau des Mittelstreifens als Fahrradweg zielte. Der Antrag wurde jedoch „durch Aussprache erledigt“. Der Umbau des Mittelstreifens würde nicht nur die katastrophale Verkehrssituation verbessern, sondern auch der Drogenszene künftig entgegenwirken. Die Situation hätte sich höchst wahrscheinlich nicht so dramatisch entwickelt, da ein Radweg für den Drogen-Konsum in Gruppen vergleichsweise ungeeignet ist.

Der Ausschuss Frauen, Gleichstellung und Sicherheit möge beschließen:

Der Magistrat wird gebeten zu berichten,

  1. was er konkret gedenkt gegen die Entwicklung zu tun, die den Mittelstreifen der Rheinstraße zu einem Crack Streifen umfunktioniert,
  2. wie er künftig die wichtige vorbeugende Sozialarbeit und Streetworker stärken möchte, sodass diese eine echte Chance haben, präventiv tätig werden zu können,
  3. ob er die Annahme teilt, dass ein Radweg auf dem Mittelstreifen die Situation entschärfen würde.

[1] Rheinstraße: Fußgängerweg ist zum „Crackstreifen“ geworden (wiesbadener-kurier.de)

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